Wichtige Abklärungen bereits vor dem Projektstart
So schätzen Sie die Gegebenheiten vor Ort bei Smart Building-Projekten richtig ein
KNX ist bei vielen Gebäudesteuerungsprojekten die erste Wahl. Vor allem im Neubau ist eine gute Verkabelung ohne weiteres möglich. In manchen Fällen sind die Gegebenheiten vor Ort aber schwieriger. Dies trifft insbesondere auf Sanierungen oder Nachrüstungen zu, wo aufwändige Stemmarbeiten oftmals vermieden werden oder spezielle Gegebenheiten wie Beton- oder Metallwände die Übertragung via Funk erschweren.
Unterschiedliche Voraussetzungen verlangen nach unterschiedlichen Smart Building Lösungen. Wichtige Aspekte dabei:
- Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit
- Reduktion des baulichen Aufwandes
- Rasante Innovation
Gebäudesteuerungen bei Neubau
Beim Neubau und bei Kernsanierungen ist KNX die beste Lösung. Die gesamte Anlage kann von Grund auf optimal geplant werden. Die Verlegung der Kabel gemeinsam mit den Stromleitungen und Berücksichtigung von Auslässen sind kein Problem.
Bei kommerziellen Projekten ist KNX aufgrund der Grösse des Gebäudes ohnehin oftmals die einzige Lösung. Wenn Bereichs- und Zentralfunktionen ausgeführt werden müssen, ist das nur mit einem dezentralen Bus-System möglich. Bei der Planung von Gebäudesteuerungen im Neubau ist es wichtig, dass Sie sich gut mit dem Auftraggeber abstimmen. Neben der Verkabelung gibt es weitere Themen, die Sie im Vorfeld klären sollten. Beispielsweise wo Schaltstellen installiert werden sollen oder ob das Anbringen einer Wetterstation am Dach möglich ist.
Vorteile von KNX
- Sollte es zum Ausfall einzelner Geräte kommen, arbeiten alle anderen Geräte weiter, da es keine zentrale Steuerungseinheit gibt.
- Die Geräte können (bis auf wenige Ausnahmen) im Nachhinein ohne viel Aufwand umprogrammiert werden. Planen Sie die Möglichkeit einer Fernwartung ein, dann können Sie sich jederzeit mit der Anlage verbinden und Änderungen vornehmen.
- Sie haben die Sicherheit, dass Befehle immer übertragen werden.
- KNX ist nachhaltig und zukunftssicher und somit die optimale Lösung bei Neubau-Projekten.
Gebäudesteuerungen bei Sanierungen
Handelt es sich bei dem Projekt um eine Kernsanierung, ist eine KNX-Verkabelung empfehlenswert. Planen Sie mit dem Auftraggeber die beste Vorgehensweise. Bei einer Verkabelung im Nachhinein sind aufwändige Stemmarbeiten notwendig.
Nachrüsten von Smart Building-Anwendungen
Manchmal ist das aufgrund der Gegebenheiten vor Ort allerdings nicht mehr möglich oder erwünscht, neue Kabelkanäle zu verlegen. In diesem Fall bieten sich Funk-Systeme an, die ohne KNX-Verkabelung auskommen.
Nachrüsten mit KNX RF
Bei Sanierungen ohne KNX-Verkabelung ist KNX-RF die beste Wahl. Dabei werden die eingebundenen Geräte via Funk gesteuert. Der Vorteil: dieses kabellose System kann ohne grosse bauliche Massnahmen oder Eingriffe in die Elektroinstallation integriert werden.
Die Produkte können theoretisch auch wieder ausgebaut und an anderer Stelle eingesetzt werden. Bei Wänden ohne Stromleitung gibt es verschiedene energieunabhängige Lösungen.
Bitte beachten Sie, dass es beim Einsatz von Funk zu Schwierigkeiten z.B. bei dicken Wänden bzw. Beton- oder Metallwänden kommen kann. Prüfen Sie unbedingt im Vorfeld, ob das Funksignal übertragen wird. Achten Sie bei der Installation ausserdem auf die Sendereichweiten.
Proprietäre Systeme mit Funk
Es gibt auch KNX-Alternativen, die sich für Sanierungen eignen. Hersteller wie Eaton, Eltako, ABB und andere bieten funkbasierte proprietäre Systeme an, die sich beispielsweise gut für die Steuerung von Licht und Jalousien eignen.
Eine Frage der Sicherheit
KNX Secure - verschlüsselte Datenübertragung
Die meisten neuen KNX-Geräte am Markt sind KNX Secure-fähig (geschützte Datenübertragung), der Programmieraufwand ist jedoch deutlich höher. Jedes Secure-Gerät hat eine normale Applikation und eine Secure-Applikation. Sie können also je nach Projekt evaluieren, ob erhöhte Sicherheitsvorkehrungen nötig und der zusätzliche Programmieraufwand gerechtfertigt sind.
Vor allem bei öffentlichen Aufträgen kann es wichtig sein, unerlaubte Zugriffe in die Anlage zu unterbinden.
Erhöhter Aufwand bei der Inbetriebnahme
Bitte berücksichtigen Sie bei der Projektplanung, dass der Zeitaufwand bei der Inbetriebnahme bzw. bei Änderungen um mindestens 50 % höher sind (das Scannen der einzelnen Geräte mit den jeweiligen IDs ist nur beim Secure-Standard notwendig).
Will man eine Secure-Anlage installieren, muss streng genommen jedes Gerät in Secure-Ausführung programmiert werden. Aus Sicherheitsgründen kann es bereits vorteilhaft sein, die einzelnen Linien-Segmente mit Secure-Linienkopplern abzusichern.
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