Smart Building Systementscheid in 3 Schritten
So definieren Sie das richtige Smart Building System
Sie fragen sich, welches Smart Building System das richtige für Ihre Kundschaft ist? Dann sollten Sie insbesondere die gewünschten Funktionen, die Gegebenheiten vor Ort und die zukünftige Erweiterbarkeit des Systems berücksichtigen.
KNX-Alternativen können hinsichtlich der Kosten und der einfacheren Installation vorteilhaft sein, jedoch müssen auch Einschränkungen im Vergleich zu KNX in Kauf genommen werden. Treffen Sie in 3 Schritten die richtige Basis-Entscheidung.
- Die Unterschiede zwischen KNX und den Alternativen verstehen
- Den Projektumfang berücksichtigen
- Die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen
Schritt 1: Unterschiede verstehen
Das sind die wichtigsten Unterschiede zwischen KNX und den Alternativen zu KNX, den proprietären Systemen:
- Internationaler Standard für Gebäude-Automation
- Nicht an bestimmte Marken/Hersteller gebunden
- Dezentrales System, kommt ohne zentrale Steuereinheit aus
- Durch Gateways kann das System um andere Technologien erweitert werden
- Die Verkabelung (Bus-Kabel) kann auch für andere Automationslösungen verwendet werden
- Für die Installation und das ETS Software-Setup ist ein erfahrener Installateur notwendig
- Neue, aber schnell wachsende Systemoptionen
- Geschlossenes System/kein Universal-Standard
- Zentral gesteuertes System: nur ein zentraler Server steuert alle Einheiten
- Meist besonders Nutzer-freundliche Software für den Endnutzer
- Kann von technisch versierten Endnutzern in Zusammenarbeit mit zertifizierten Elektrikern umgesetzt werden
- Die Inbetriebnahme erfolgt meist durch offene, intuitive Anwendungen
Schritt 2: Den Projektumfang feststellen
Geht es um ein kommerzielles oder ein privates Projekt?
Für kommerzielle Projekte ist KNX meist der Standard. Oft schon aufgrund der Grösse des Gebäudes. Wenn Bereichs- und Zentralfunktionen ausgeführt werden müssen, ist das nur mit einem dezentralen Bus-System möglich. Sollte es zum Ausfall einzelner Geräte kommen, arbeiten alle anderen Geräte weiter, da es keine zentrale Steuerungseinheit gibt.
«Ein dezentrales Bus-System ist oft die einzige Option bei grossen Gebäuden mit Bereichs- und Zentralfunktionen.»
Für KNX im kommerziellen Bereich spricht auch die Offenheit des Systems im Hinblick auf die Erweiterungsfähigkeit. Manche System-Einschränkungen haben erst später Auswirkungen, zum Beispiel wenn sich die Anforderungen an die Gebäudenutzung ändern. Mit KNX bleibt man flexibel. Geräte können einfach umprogrammiert werden und man hat eine enorme Produktauswahl.
Grundsätzlich ist auch im privaten Bereich KNX empfehlenswert. Vor allem beim Neubau sollte die KNX-Verkabelung von Grund auf vorgesehen werden. Es macht aber durchaus Sinn, über KNX-Alternativen nachzudenken, wenn das Gebäude nicht zu gross ist, oder nur einzelne Anwendungen umgesetzt werden sollen. Ist beispielsweise nur die Lichtsteuerung geplant, können proprietäre Systeme günstiger in der Anschaffung und einfacher zu installieren sein.
Häufiger Kundenwunsch: Die Steuerung via App
App-Steuerungen eignen sich besonders für die Themen Licht und Beschattung. Bitte beachten Sie: Bei KNX sind Visu-Komponenten Voraussetzung für die Visualisierung. Diese sind die Basis für die visuelle Gestaltung der Smartphone- oder Tablet-Oberfläche. Bei den meisten proprietären Systemen ist eine App-Steuerung integriert. Hier einige Beispiele von Systemen mit App-Steuerung:
Schritt 3: Die Gegebenheiten vor Ort abklären
Handelt es sich um einen Neubau, eine Sanierung oder Nachrüstung?
Handelt es sich um ein Neubau-Projekt lautet die Empfehlung grundsätzlich KNX. Egal ob im kommerziellen, oder im privaten Bereich. Durch die KNX-Verkabelung erhält man sich alle Freiheiten in punkto Herstellerauswahl und Erweiterungsfähigkeit der Anlage. Auch im Zuge einer Kernsanierung ist eine kabelgebundene Lösung die beste Wahl.
Sollen bei Sanierungen aufwändige Stemmarbeiten vermieden werden, ist eine funkbasierte Lösung empfehlenswert. KNX RF kann ohne grosse bauliche Massnahmen oder Eingriffe in die Elektroinstallation integriert werden. Funk-Lösungen gibt es auch bei proprietären Systemen - beispielsweise von ABB.
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